Die ersten Umzüge haben Sie noch selbst durchgezogen. Als Freundschaftsdienst mit Bier und Kartoffelsalat wurden regelmäßig Kisten geschleppt und Möbel aufgebaut. Mit der Zeit werden die Anzahl der Kisten immer umfangreicher, die Wohnungen größer, gleichzeitig die Zeit bei allen Beteiligten knapper.
Auf der anderen Seite ist die Phase eines Umzugs meist ziemlich kostenintensiv. Vielleicht hat man gerade ein Haus gebaut, zieht in eine andere Stadt oder zum ersten Mal in eine eigene Wohnung, sodass man fast den gesamten Hausstand neu kaufen muss. Da versteht es sich von selbst, dass man sich rechtzeitig über die Kosten informiert, um zu wissen, was auf einen zukommt.
Umzugskartons und Möbel befördern
Kisten, Schränke und Sofas von A nach B zu schleppen ist harte körperliche Arbeit. Sie ist mit einer großen Verantwortung und viel logistischer Planung verbunden. Das hat nicht nur seinen Preis, sondern ist kaum pauschal zu beziffern, weil jeder Umzug eine sehr individuelle Unternehmung ist. Dennoch brauchen Sie bei all den anfallenden Kosten eine Hausnummer, nach der Sie sich richten können. Wir zeigen Ihnen wie Sie das einordnen können und was das Umzugsunternehmen für einen Kostenvoranschlag wissen muss.
Was also kostet nun der Umzug?
Das kommt drauf an! Denn leider lässt sich diese Frage nicht mit einem Satz zu beantworten. Zum einen weil jede Situation, die der Umzugsunternehmer vorfindet, extrem unterschiedlich ist. Zum anderen kommt es auf den Service an, den Sie als Kunde in Anspruch nehmen möchten; vom Mini-Umzug bis zum Rund-um-sorglos-Paket ist alles dabei. Dementsprechend passt sich der Preis an.
Aus diesem Grund kann ein seriöser Umzugsunternehmer nicht auf die Schnelle am Telefon ein Angebot raushauen. Er kann sich auf eine allgemein gestellte Frage nach dem Preis kein vollständiges Bild machen und nicht die erforderlichen Arbeiten und Maßnahmen komplett einschätzen. Je genauer der Kostenvoranschlag werden soll, desto genauer müssen Sie dem Fachmann mitteilen, worum es geht. Folgende Parameter sind deswegen für einen Kostenvoranschlag unabdingbar.
Die Eckdaten schaffen einen ersten Rahmen
Diese lassen sich auf die Anzahl der Quadratmeter und die Distanz zwischen beiden Wohnplätzen runterbrechen. Grob lassen sich drei Pakete unterscheiden.
Je kürzer die Strecke zwischen beiden Wohnorten ist, desto preiswerter also der Umzug. Beim Fernumzug muss man schon mit einem vierstelligen Betrag rechnen. Er ist kaum in einem Tag zu leisten.
Ähnlich verhält es sich mit der Quadratmeterzahl. Ein großes Haus samt Keller und Speicher sind ein größeres Unterfangen als eine 60 m²-Wohnung, die in wenigen Stunden ausgeräumt werden kann.
Ihr Hausrat zeigt die Größenordnung
Die Geschmäcker sind verschieden und so findet der Umzugsunternehmer massenweise unterschiedliche Einrichtungsszenarien vor. Jeder Hausrat hat seinen individuellen Stil, unterliegt einer bestimmten Preiskategorie und stellt unterschiedlichste Anforderungen. Deswegen gibt es auch keine Alternative: Sie müssen dem Umzugsunternehmer Ihren Hausrat nicht nur so gut es geht beschreiben, Sie müssen Ihre Beschreibung anhand von Fotos und Zahlen (z. B. Größe des Betts) belegen.
Was man alles wissen muss?
Der Unternehmer muss im Vorfeld wissen, ob die Bilder, die er von der Wand hängen wird exklusive und wertvolle Kunstobjekte sind oder Fotodrucke aus dem Baumarkt. Er muss von Ihnen nicht nur darüber in Kenntnis gesetzt werden, ob er antike Massivholzmöbel oder welche von Ikea abbaut. Er muss ebenfalls wissen, ob er dabei auf Schiebe- oder Klapptüren trifft oder welche Besonderheiten beim Abbau der Möbel zu erwarten sind (reines Sofa oder Schlafcouch). Diese Genauigkeit müssen Sie bei all Ihren Möbeln walten lassen. Denn nur so kann der Unternehmer die Lage richtig bewerten und seinen Aufwand preistechnisch bewerten. Da sie als Kunde, der nicht täglich umzieht, nicht bis ins Detail wissen können, welche Tücken sich in Ihrem Hausrat befinden und welche Möglichkeiten der Unternehmer wiederum hat, ist eine genaue Absprache erforderlich, die am besten durch Fotodokumente unterlegt wird. Oder durch einen Besuch des Umzugsunternehmers, der sich mit seinem fachmännischen Blick ein Bild über die Lage machen wird. Er wird sperrige Möbel auf Anhieb erkennen und wissen, wie damit zu verfahren ist.
Weitere Umzugskosten
Im Preis wird sich ebenfalls niederschlagen, ob die Küche mit umzieht oder nicht. Falls ja, muss sie in den meisten Fällen erst abgebaut werden, was viele Extrahandgriffe und Fachwissen erforderlich macht.
Ein weiterer Faktor ist, wie mühsam der Weg zum Transportwagen ist. Kann das sperrige Schlafsofa bequem im Aufzug nach unten gebracht werden oder muss es mühsam von Hand aus dem dritten Stock geschleppt werden.
Auch der Service hat seinen Preis
So individuell der Hausrat, so persönlich sind auch die Wünsche, die Sie als Kunde an das Umzugsunternehmen haben. Manche wollen ihren Umzug selbst vorbereiten und benötigen nur starke Männer, die ihre Einrichtung von A nach B transportieren. In diesem Fall haben sie sämtliche Möbel selbst abgebaut, sich im Vorfeld Umzugskisten besorgt, die sie selbst bepackt und zum Abholen bereit gestellt haben. In der neuen Wohnung bauen sie Schrank, Bett und Co. selbst auf und richten sich ein. Ein solcher Umzug ist natürlich günstiger als das Rund-um-Sorglos Paket, bei dem das Umzugsunternehmen alles übernimmt.
In so einem Fall schlagen die Mitarbeiter des Unternehmens sämtliche Möbel ab, packen alle Wertgegenstände sorgsam mit Kennerauge und dem adäquaten Verpackungsmaterial ein. Das haben sie selbstverständlich dabei und nichts muss vorgehalten werden.
Halteverbotszone(n) einrichten lassen
Auch das bürokratische Drumherum wird vom Umzugsunternehmen übernommen. Die Arbeiter können es sich nicht leisten, ewig nach einem Parkplatz zu suchen, der dann viele Meter vom Hauseingang entfernt ist. Es wird sich also im Vorfeld um sämtliche Sperrungen (Halteverbotszone) sowie deren Ausführungen gekümmert, die dafür sorgen, dass der Wohnungswechsel reibungslos stattfinden kann. Auch das ist mit Kosten verbunden, über die Sie sich als Auftraggeber im Klaren sein sollten.
Damit Sie im Nachhinein keine preislichen Überraschungen erleben, sollten Sie es dem Umzugsunternehmen ermöglichen, sich ein Gesamtbild von dem bevorstehenden Umzug zu verschaffen. Dazu sollten Sie die Eckdaten parat haben, den Hausrat in Listen zusammenfassen und mit Bildern belegen sowie all Ihre Wünsche äußern, die Ihnen den Umzug erleichtern. Dann ist es für den Umzugsunternehmer kein Problem, Ihnen in Kürze ein seriöses und sicheres Angebot zu unterbreiten, damit Sie den Überblick über Ihre Ausgaben behalten.